Die Schwebefähre Osten-Hemmoor

Quelle: Karl-Heinz Brinkmann

Schwebefähren sind echte Raritäten und wurden nur in einer kurzen Zeitspanne um 1900 herum errichtet, bevor bewegliche oder feste Brücken ihre Aufgabe wesentlich effektiver erfüllten. Weltweit existieren heute nurmehr acht der filigranen Konstruktionen, die auch deshalb faszinieren: Scheinbar schwerelos transportieren sie unabhängig vom Wasserstand und vom Eisgang Menschen und Fahrzeuge von einem Ufer zum anderen. Auch die Schwebefähre in Osten-Hemmoor ersetzte eine klassische, seit dem Mittelalter bestehende Bootsverbindung quer durch die Oste. Eine ebenfalls angedachte Drehbrücke wäre erheblich teurer gekommen und hätte zudem den Schiffsverkehr behindert. Nach einer grundlegenden Sanierung im Jahr 2006 und dem Einhängen einer neuen, größeren Gondel  erfüllt sie bis heute ihre ursprüngliche Funktion.

Technische Daten:
Funktion: Schwebefähre
Konstruktion: Stahlskelett
Auftragserteilung: August 1905
Baubeginn: Ende 1908 (Pfeiler) bzw. Frühjahr 1909 (Schwebefähre)
Fertigstellung: August 1909
Maße: 90 m Länge, 38 m Höhe
Stützweite Überbau: 80 m
Portalweite: 25 m
Trägerhöhe: 8 m
Trägerabstand: 10 m
Schweberahmen: 8 x 8,75 m
Durchfahrtshöhe bei höchstem Wasserstand: 21 m
Gondelgewicht: 34 t
Traglast der Gondel: 12 t (heute 18 t durch größere Gondel)

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