Die Fleischbrücke Nürnberg

Quelle: BIngK

Die von 1596 bis 1598 erbaute Nürnberger Fleischbrücke wird als bedeutendstes Brückenbauwerk der Renaissance in Deutschland gesehen – ein Glücksfall, dass das gesamte Planungs- und Baugeschehen umfangreich erhalten ist. Allerdings macht die Brücke einen unscheinbaren Eindruck, vielleicht weil keine Ochsen mehr über sie getrieben und in ihrer Nähe geschlacht werden, wahrscheinlich weil ihr die Nachkriegsbebauung zu nahe gerückt ist, sicher aufgrund ihrer „unterirdischen“ Besonderheit: 2.123 Pfähle mit bis zu 6 m Länge mussten in den schwierigen Baugrund gerammt werden; sie tragen das Bauwerk noch heute. Zudem wollte man den Brückenbogen möglichst flach halten. Beides bedingte langwierige und intensive Überlegungen, für die der Stadtrat entsprechende Gelder aufbringen musste und auch wollte.

Technische Daten:
Funktion: Brücke für Personen, Tiere und Fuhrwerke aller Art
Konstruktion: einbogige Brücke aus Sandstein
Planung und Ausführung: Stadtwerkmeister Peter Carl (Pfahlgründung und Leergerüst), Stadtwerkmeister Jacob Wolff (Widerlager und Brücke)
Bauoberleitung: Wolf Jacob Stromer v. Reichenbach
Dauer der Gründungsarbeiten: 1. März 1596 bis November 1597
Grundsteinlegung: 14. November 1597 (Nordseite) bzw. 4. Mai 1598 (Südseite)
Aufstellen des Lehrgerüsts: ab 3. Juli 1598
Bogenmaße: 27 m Weite und 4,20 m Pfeilhöhe (Pfeilverhältnis 1 zu 6,4), 15,30 m Gesamthöhe, von 1,35 m im Scheitel auf knapp 4 m an den Kämpfern zunehmende Dicke

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