Das 1911/12 geplante Pumpwerk legte den letzten Abschnitt der Emscherniederung trocken, nachdem der Bergbau zu Geländeabsenkungen mit stehenden Gewässern und zu tausenden Typhustoten infolge mangelhafter Abwasserklärung geführt hatte. Seine Errichtung war erster Höhepunkt der wasserbaulichen Maßnahmen im Ruhrgebiet und versprach ein umfassendes und nachhaltiges Wassermanagement. Der eindrucksvolle, frei gespannte Betonkuppelbau, bei dem mehrere Ingenieurwissenschaften zusammenwirkten, nimmt in seiner Schlichtheit und Funktionalität ästhetische Prinzipien der 1920er Jahre vorweg und erinnert an das ähnlich dimensionierte Pantheon in Rom. Nur ein Jahrzehnt nach seiner Fertigstellung aufgrund erneuter Bergbewegungen um zwei Meter abgesackt und in leichte Schieflage geraten, ist es bis heute funktionstüchtig.
Technische Daten:
Funktion: Pumpwerk mit umgebendem Ringkanal und 2 Druckröhren Richtung Rhein
Konstruktion: Stahlbetonbau mit Kuppel
Planung und Bauaufsicht: Dr. Karl Imhoff, Dipl.-Ing. Ernst Mautner
Gestaltung: Architekt Alfred Fischer
Bauzeit: 1912–1914
Inbetriebnahme: 1. Juli 1916
Maße gesamt: 41 m Durchmesser, etwa 35 m Höhe, 24,50 m Höhe innen bis zum Druckring
Maße Kuppel: 9 m Höhe, Stich 1 zu 4,5
Maße Laterne: 12 m äußerer Durchmesser, 5,85 m Höhe, 2,15 m Höhe Blendmauer außen
Baumaterialien: über 10.000 m3 Beton gesamt (davon 170 m3 Kuppel), 76 t Stahl für Sohlplatte, 320 m2 Rüstholz
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