Am 19. Oktober 2017 feierte die Bundesingenieurkammer zehn Jahre „Historische Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“. Zu den 21 bislang ausgezeichneten Bauwerken gehören u.a. der Alte Elbtunnel in Hamburg, der Flughafen Tempelhof in Berlin oder die Göltzschtalbrücke in Sachsen.
Bei der Festveranstaltung im Potsdam Museum würdigte Gunther Adler, Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit die Auszeichnung „Historische Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst“ als einen „wertvollen Beitrag zur Bewahrung unseres baukulturellen Erbes. Der Preis fördert die Wahrnehmung des Bauingenieurwesens als unverzichtbaren Teil der Baukultur in Deutschland. Ingenieure haben neben Architekten einen prägenden Einfluss auf die bauliche Gestaltung. Es ist wichtig, das hohe Qualifikationsniveau deutscher Ingenieurinnen und Ingenieure in der Ausbildung an den Hochschulen auch für die Zukunft zu sichern, damit die deutschen Ingenieurleistungen ihr internationales Ansehen behalten.“
Ines Jesse, Staatssekretärin im Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg betonte: „Die Pflege der Baukultur ist uns im Land Brandenburg ein wichtiges Anliegen. Wir vergeben alle zwei Jahre den von Architektenkammer und Ingenieurkammer gemeinsam ausgelobten Baukulturpreis. Dabei werden auch Projekte ausgezeichnet, die sich dem baukulturellen Erbe im Land widmen. Dass die Bundesingenieurkammer bereits seit zehn Jahren historische Wahrzeichen der Bauingenieurkunst auszeichnet begrüßen wir, denn wer die Zukunft gestalten will, muss auch die Geschichte kennen. Umso mehr freue ich mich, dass wieder ein brandenburgisches Wahrzeichen diese Würdigung erhalten hat. Das wird noch mehr Aufmerksamkeit auf dieses technische Denkmal in der Havelbucht in der Landeshauptstadt Potsdam lenken.“
Zum Hintergrund der Titelverleihung sagte Hans-Ullrich Kammeyer, Präsident der Bundesingenieurkammer: „In den vergangenen zehn Jahren haben wir einige der bedeutendsten Leistungen früherer Ingenieur-Generationen geehrt. Doch mit diesen Auszeichnungen schauen wir nicht nur zurück. Gleichzeitig denken wir damit an morgen und möchten junge Menschen für den wunderbaren Ingenieurberuf gewinnen, damit auch zukünftig bemerkenswerte Werke der Ingenieurbaukunst entstehen.“
Matthias Krebs, Präsident der Brandenburgischen Ingenieurkammer erläuterte: „Seit über 150 Jahren wird ‚Made in Germany‘ mit ‚Qualität‘ übersetzt. Keine Frage: Der deutsche Ingenieur erfreut sich weltweit eines hohen Ansehens. Ingenieur, das ist ein traditionsreicher Beruf. Schon immer haben Ingenieure anspruchsvolle Aufgaben gelöst. Sie sind auch die stillen Helden der Moderne. Ob es um die Wirtschafts- und Innovationskraft geht oder um Herausforderungen wie Mobilität, Ressourcen oder Klimawandel. Die Ingenieurbauwerke in der Reihe der Historischen Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland sind allesamt technische Sensationen und zeugen noch heute von der kreativen Vielfalt in der Leistungspalette der Ingenieure.“
In seinem Festvortrag führte Prof. Dr.-Ing Werner Lorenz, Mitglied des Beirats „Historische Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“ aus: „In nur 10 Jahren haben sich die ‚Historischen Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst‘ zu einer beeindruckenden Erfolgsgeschichte entwickelt. Vielleicht kein anderes Medium in Deutschland hat in jüngerer Zeit so viel dazu beigetragen, die Menschen für den Wert historischer Ingenieurbauten und die kulturelle Bedeutung des Ingenieurbaus schlechthin zu begeistern.“
Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur, machte abschließend noch einmal deutlich: „Ingenieurbauten prägen unsere gebaute Umwelt und sind wesentlicher Bestandteil unserer Baukultur. Herausragende historische Beispiele vereinen technisch-funktionale Brillanz mit einem hohen Maß an Gestaltqualität. Sie bereichern Orte mit ihrem identitätsstiftenden Charakter. Diese historischen Wahrzeichen sind Landmarken der Baukultur und für künftige Generationen Referenz und Inspiration. Die Projektauswahl sowie ‚die Geschichte dahinter‘ umfassend, verständlich und anschaulich aufzubereiten sind Verdienst der Reihe ‚Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland‘ und werben hoffentlich noch lange für hochwertiges Konstruieren, Planen und Bauen in Deutschland.“
Seit 2007 würdigt die Bundesingenieurkammer historisch bedeutende Bauwerke mit der Auszeichnungsreihe „Historische Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“. Als erstes Wahrzeichen erhielt das Schiffshebewerk in Niederfinow den Titel. Die jüngste Auszeichnung geht an das Dampfmaschinenhaus in Potsdam. Anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Auszeichnungsreihe stellt eine Festschrift die 21 bislang geehrten Bauwerke in Wort und Bild vor.
Die Auszeichnungsreihe Historische Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst wird unterstützt vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, den Ingenieurkammern der Länder und dem gemeinnützigen Förderverein „Historische Wahrzeichen“.
Bildmaterial für die Berichterstattung stellen wir gerne kostenfrei zur Verfügung.