Die Sayner Hütte

Die 1830 über einer Fläche von 29 x 24 m vollendete Gießhalle wurde weitgehend aus vorgefertigten Bauelementen in Gusseisen hergestellt und 1844 um vier Joche auf 43,30 m verlängert. Damit gilt sie als Prototyp des modernen, in Serie gefertigten Industriebaus. Ihre Gestalt als dreischiffige Basilika mit erhöhtem Mittelbau und einem Hochofen als Apsis verdankt die Sayner Hütte dem Hütteninspektor und technischem Universalgelehrten Carl Ludwig Althans in enger Zusammenarbeit mit der preußischen Oberbaudeputation in Berlin.

Bis heute ist die feingliedrige Konstruktion aus Bindern in Längs- und Querrichtung über Rundstützen (Mittelschiff) bzw. aus in Querrichtung verlaufenden Korbbogenbindern (Seitenschiffe) stabil erhalten, obwohl sie zeittypisch nur mit Erfahrungswissen, also ohne statische Berechnung entwickelt wurde.

Technische Daten

Funktion: Gießhalle mit vorgeschaltetem Hochofen zur Eisenverhüttung
Konstruktion: dreischiffige Halle aus tragenden Gusseisenelementen
Planung: Baumeister Carl Ludwig Althans
Aufstellung des ersten Binders: September 1828
Baubeginn des Hochofens: Anfang 1829

Aufstellung der letzten Rundstütze: Oktober 1829
Fertigstellung Gießhalle samt nachträglich geplanter Glasfront: Ende 1830
Maße Gießhalle: 43,97 m Länge, 22,25 m Breite bis Außenkante Binder (dabei 7,85 m Breite Mittelschiff und 7,20 m Breite Seitenschiffe), 12,07 m Höhe bis First
Höhe der Rundstützen bis Oberkante Kapitell: 6,62 m

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