Ihre Errichtung verdankt die Hochbrücke zwischen Rendsburg und Österrönfeld dem Militär: Der Bau des Nord-Ostsee-Kanals seit 1887 sollte die Manövrierfähigkeit der deutschen Marine zwischen Nord- und Ostsee erhöhen. Da die zunächst realisierten Drehbrücken nur immer eine Verkehrsart zuließen, entschloss man sich bei der Kanalerweiterung 1907–1914 zum Bau eines 2.486 m langen Eisenbauwerks samt zwei, zusammen etwa 4.500 m langen Erddämmen, das von Zügen mit der üblichen geringen Steigung befahren und zeitgleich von Schiffen passiert werden konnte.
Kurz vor dem Ersten Weltkrieg als größtes Bauwerk des Kaiserreichs fertiggestellt, dominiert seitdem die zivile Nutzung als Kreuzungspunkt dreier Verkehrswege: einer Wasserstraße, einer Eisenbahnlinie sowie einer Landstraße, die durch die angehängte Schwebefähre verbunden wird.
Funktion: Eisenbahnbrücke bzw. Fähre zur Personen- und Fahrzeugbeförderung
Konstruktion Kanalbrücke: zweihüftiger Fachwerkrahmen aus genietetem Flusseisen mit eingehängtem Schwebeträger
Planung: Regierungsbaumeister Friedrich Voss
Bauzeit: September 1911 bis September 1913
Inbetriebnahme: 1. Oktober 1913 (Brücke) bzw. 2. Dezember 1913 (Schwebefähre)
Baukosten: 13,4 Mio. Mark
Maße Kanalbrücke: 317,60 m Länge (inkl. Übergangspfeiler, davon 87,60 m Schwebeträger), bis zu 66,70 m Höhe, 42 m Durchfahrtshöhe, 77,30 m, 140 m und 77,30 m Stützweite, bis zu 15 m Gründung
Materialverbrauch: etwa 18.000 t Flusseisen