Die König-Ludwig-Brücke über die Iller war Teil einer der ersten Fernbahnstrecken in deutschen Landen. Sie wurde zwischen 1847 und 1851 erbaut und zählt damit zu den ältesten Eisenbahnbrücken aus Holz weltweit und eine der letzten erhaltenen Holzbrücken nach dem amerikanischen „System Howe“.
Sie steht für die Anfänge der rechnerischen Tragwerksbemessung und für das Experimentieren mit neuen Tragwerksideen, für das Ringen um optimale konstruktive Lösungen und korrekte mechanische Modellbildung – und für einen offenen internationalen Gedankenaustausch. Da die Brücke hoch über dem Fluss liegt, wurde die Brückenkonstruktion unterhalb der Fahrbahn angeordnet, wodurch bei den drei Natursteinpfeilern 5 m Bauhöhe eingespart wurde. 1880 erhielt sie im mittleren Feld eine „Unterspannung“ mittels eiserner Zuggurte.
Funktion: dreifeldrige Eisenbahnbrücke (heute Fuß- und Radwegbrücke)
Konstruktion Brückenüberbau: geschlossener kastenförmiger Träger aus zwei Trägerwänden sowie unten- bzw. obenliegenden Windverbänden
Konstruktion Brückenkasten: Aussteifung innen durch X-förmig überkreuzte Balkenpaare in nicht ganz regelmäßigen Abständen von 12 m
Oberbauleitung: Sektionsingenieur Matthäus Strauß
Planungsabschluss: 1845 oder 1846
Einweihung: 1. April 1952 (Streckenabschnitt Kaufbeuren–Kempten)
Maße Brücke: 121,6 m Länge, bis zu 34 m Höhe, 35 m, 52 m und 26 m Lichte Weiten (von Ost nach West)
Maße Tragwände: 5,26 m Höhe (18 Fuß)