Mit dem 1968 eröffneten Teepott erhielt Warnemünde nicht nur ein neues Wahrzeichen. Das Ausflugsrestaurant, das die Architekten Erich Kaufmann, Carl-Heinz Pastor und Hans Fleischhauer gemeinsam mit dem Bauingenieur Ulrich Müther planten, ist zugleich ein bedeutendes Zeugnis der ostdeutschen Nachkriegsmoderne. Seine Gestalt wird durch das geschwungene Betonschalendach geprägt.
Deutlich erkennbar ist der Einfluss der Fünfziger- und Sechzigerjahre sowie die Schalenbauten von Félix Candelain in Mexiko, Pier Luigi Nervi in Italien oder Heinz Isler in der Schweiz, die auch Ingenieure und Architekten in der DDR inspirierten. Der Teepott steht exemplarisch für das Werk Ulrich Müthers, dessen Konstruktionen eine Leichtigkeit und Expressivität besaßen, die in der Architektur der DDR sonst nur selten zu finden waren.
Konstruktion: Schalenkonstruktion mit einer Gesamtfläche von etwa 1.200 qm. Die Fläche wird von einer nicht linearbegrenzten Hyparschale überdacht, die aus 3 Grundelementen zusammengesetzt ist.
Planung und Bauausführung: Architekten Erich Kaufmann, Carl-Heinz Pastor und Hans Fleischhauer gemeinsam mit Bauingenieur Ulrich Müther
Bauzeit: 150 Tage vom Beginn der Projektierung bis zur Übergabe, Fertigstellung 1968, Umbau 2002
Radius Schalendach: Der Radius beträgt zwischen 16 und 20 m.
Spannweite: Die frei tragende Spannweite der Hyparschale beträgt 27,70 m. Bei einer Schalendicke von 7 cm wird eine Schlankheit, das Verhältnis von Spannweite zu Schalendicke, von fast 1: 400 erreicht. Die Dicke der torkretierten Schale beträgt 7 cm.
Statische Höhe: Die statische Höhe am Mittelpunkt der Schale beträgt 5 m. Damit ergibt sich ein Verhältnis von Spannweite zu statischer Höhe von 1:4,8