Seit seiner Errichtung ist der Fernsehturm Stuttgart das weithin sichtbare Wahrzeichen der baden-württembergischen Landeshauptstadt. Seine Konstruktion revolutionierte den Turmbau: Statt eines Stahlgittermasts platzierte Fritz Leonhardt, einer der bekanntesten Bauingenieure Nachkriegsdeutschlands, die Sendeantenne auf einem geschlossenen Stahlbetonturm, der gleichzeitig mit einer Aussichtsplattform und einem Restaurant ausgestattet wurde.
Gerade diese nicht kegelförmig geradlinige, sondern leicht konkave Röhre erwies sich als optimale Tragstruktur, bei der der relativ dünnwandige Schaft wie bei einem Bambusrohr etwa alle 10 m durch Querschotte ausgesteift wurde. So vermag der Sendeturm den aus allen Richtungen und mit unterschiedlicher Stärke wirkenden Windlasten standzuhalten.
Funktion: Fernmelde- und Aussichtsturm mit Restaurantbetrieb
Konstruktion: Stahlbetonturm in vertikaler Kragarmbauweise mit auskragendem Turmkorb
Entwurf und Konstruktion: Prof. Dr.-Ing. Fritz Leonhardt
Künstlerische und technische Leitung: Prof. Erwin Heinle
Baukosten: etwa 4,3 Mio. DM
Bauherr und Eigentümer: Süddeutscher Rundfunk (heute SWR)
Baumaterial: 1.430 t Zement, 5.250 m3 Kies und Sand, 340 t Betonspannstahl, 680 m3 Holz, 55.000 Stück Klinker, 85.000 Ziegelsteine
Turmgewicht über der Erde: 3.000 t
Fundamentgewicht: 1.500 t
Höhe inklusive Sendemast: 217 m
Höhe der großen Plattform: 150 m