Mit dem raschen Wachstum Hamburgs Ende des 19. Jahrhunderts stießen die üblichen Fähren an ihre Leistungsgrenze, und man begann, die Alternativen Schwebefähre, Brücke und Tunnel zu diskutieren. Letztlich wurden tief im Schlick des Elbgrunds zwei Eisenschilde parallel vorangetrieben und zwei eiserne Röhren verlegt. Das Eindringen von Wasser und Schlick wurde mittels Druckluft verhindert.
Seit die Tunnelenden über zwei Schachtgebäude mit der Oberfläche verbunden sind, werden Personen und Fahrzeuge nicht über Rampen, sondern über Aufzüge und Treppen hinab- bzw. hinaufbefördert. Das Bauwerk war der erste große Unterwassertunnel in Kontinentaleuropa und diente mit vielen technischen Detaillösungen und den Erfahrungen beim Bau unter Druckluft lange als Vorbild. Heute ist die Kombination aus Tunneln und Aufzügen weltweit ein Unikat.
Funktion: Personen- und Fahrzeugtunnel
Konstruktion: 2 Schachtgebäude, dazwischen 2 Tunnelröhren mit je 1 Fahrbahn und 2 Fußwegen
Planung: Oberbaurat Ludwig Wendemuth
Äußere Gestaltung: Architekt Otto Wöhlecke
Bauleitung: Otto Stockhausen
Bauzeit: 1907 bis 1911
Baukosten: 10,7 Millionen Mark
Maße Röhren: 426,50 m Länge, 6 m Durchmesser
Maße Schachtgebäude: 22 m Innendurchmesser, 26 m Abstand zwischen Unterseite Schachtsohle und mittlerem Hochwasserspiegel
Aufzüge: 23,50 m Hubhöhe, 6 Aufzüge je Schacht, davon je 2 mit 10 t und 6 t Tragkraft für Fahrzeuge sowie 2 mit 2,4 t Tragkraft für Fußgänger