Die Großmarkthalle Hamburg

Quelle: Jens Alpers

Das Anwachsen Hamburgs seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts machte die Versorgung der Bevölkerung immer wieder zu einem Problem städtebaulicher Planung. Die Flächenbombardierungen während des Zweiten Weltkriegs ermöglichten dann eine Neukonzeption ganzer Stadtteile. Für den Stadtteil Hammerbrook wurde 1954 ein Wettbewerb für eine Großmarkthalle ausgeschrieben. Bereits während der Planungsphase wurde dem Architekten ein Ingenieur und ein mit der Bauausführung zu betrauendes Unternehmen zur Seite gestellt – für die damalige Zeit ein Novum. Die Großmarkthalle und ihre Konstruktion wurden wie nur wenigen Gebäude der jungen Bundesrepublik Deutschland international gewürdigt. Nach der Reduzierung des Marktgeschehens zu Beginn des 21. Jahrhunderts gilt es, die Halle in ihrem inneren Wert neu zu entdecken.

Technische Daten:
Funktion: Großmarkthalle mit Kontorhaus und Erzeugermarkt
Konstruktion: 12 Binderbögenketten aus 3 parabolischen Stahlbetonbögen und je 2 freien elliptisch geformten Trägern, Überspannung mittels Schalen aus Spannbeton
Planung und Bauausführung: Bernhard Hermkes, Gerhard Becker, Ulrich Finsterwalder (Hochbau), Gottfried Schramm, Jürgen Elingius (Tiefbau)
Bauzeit: Mai 1958 – September 1961 (Rohbau Markthalle), Inbetriebnahme 4. Juni 1962
Gesamtkosten: etwa 90 Mio. DM
Maße: 41.000 m2 Grundfläche, 900.000 m3 umbauter Raum einschließlich Untergeschosse
Baumaterial: 60.000 m3 Stahlbeton (Konstruktion), 6.000 t Rundstahlbewehrung

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