Die Göltzschtalbrücke

Die von 1846 bis 1851 im Zuge der Eisenbahnlinie Leipzig–Hof errichtete Göltzschtalbrücke ist die größte Backsteinbrücke der Welt. Noch heute ist sie in der Lage, die um ein Vielfaches erhöhten Verkehrslasten bei erheblich vergrößerten Fahrzeugbreiten aufzunehmen und einen sicheren Bahnbetrieb zu gewährleisten. Dies verdankt sie dem Umstand, dass man zur Lösung der gestellten Bauaufgabe nicht das innovative, aber aus dem Ausland zu importierende Eisen wählte, sondern lokal vorhandene bzw. herzustellende Materialien. Nach unvorhergesehenen Gründungsproblemen und der Insolvenz der privaten Investoren kam es 1847 zur ersten Eisenbahnverstaatlichung. Man verzichtete auf den in der Talsohle vorgesehenen Pfeiler und plante dort eine etwa doppelt so weit gespannte Öffnung und versuchte erstmals, eine solche statisch zu berechnen.

 

Technische Daten:
Funktion: zweispurige EisenbahnbrückeGoeltzschtal_gr
Konstruktion: Bogenbrücke aus Naturstein und Ziegelstein mit 79 Rundbögen in bis zu vier Etagen sowie zwei Korbbögen als Mittelöffnung
Ausführungsentwurf: Prof. Johann Andreas Schubert und Oberingenieur Robert Wilke
Ausführungsprojekt und Oberbauleitung: Robert Wilke
Bauleitung: Ingenieur Ferdinand Dost
Maße Brücke: 574 m Länge, 78 m Höhe maximal
Maße Pfeiler: von 22,66 m Breite abnehmend auf 7,93 m
Unterer Mittelbogen: 28,61 m lichte Weite, 41,35 m Scheitelhöhe
Oberer Mittelbogen: 30,87 m lichte Weite, 31,72 m Scheitelhöhe
Ziegel: 26.021.000 Stück

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